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Im Fluss des Lebens – Warum Flow mehr ist als nur ein gutes Gefühl

„Flow ist das, was das Leben lebenswert macht.“ – Mihaly Csikszentmihalyi

Wer einmal erlebt hat, wie es ist, ganz in einer Tätigkeit aufzugehen – die Zeit zu vergessen, die Umwelt auszublenden, eins zu sein mit dem Tun – hat bereits einen Vorgeschmack auf das, was der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi als Flow bezeichnet.
Sein Buch „Flow – Der Weg zum Glück“ ist ein Meilenstein der Positiven Psychologie und eine Einladung, unser Leben bewusster, erfüllter und selbstbestimmter zu gestalten.

Was ist Flow?

Flow beschreibt einen Zustand höchster Konzentration und völliger Hingabe an eine Tätigkeit. In diesem Moment ist unser Bewusstsein ganz im Jetzt – ohne Grübeln, ohne Ablenkung. Flow entsteht typischerweise dort, wo Herausforderung und Fähigkeit im Gleichgewicht sind: Die Aufgabe ist anspruchsvoll, aber machbar. Wir wachsen an ihr.

Was Flow mit uns macht

Im Flow sind wir nicht nur produktiver – wir sind auch lebendiger. Flow-Erlebnisse stärken unsere Selbstwirksamkeit, fördern Motivation und psychische Gesundheit und wirken wie ein innerer Kompass: Sie zeigen uns, wo wir aufgehen, was uns erfüllt, was uns antreibt.

Und: Flow stärkt unsere Resilienz.

Wer regelmäßig Flow erlebt, trainiert Fokussierung, innere Balance und positive Selbstregulation – alles zentrale Kompetenzen für einen gesunden Umgang mit Stress und Wandel (vgl. Peifer, 2012).

Zwei Schlüssel zum Flow: Offenheit und Fokus

Csikszentmihalyi beschreibt zwei Fähigkeiten, die Flow ermöglichen:
Zum einen die Bereitschaft, sich zu öffnen – für das, was geschieht, für die Tätigkeit, für den Moment.
Und zum anderen die Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit bewusst zu lenken – fokussiert, gegenwärtig und ausgerichtet auf das Wesentliche.

Diese Haltung berührt auch meinen persönlichen Kompass:
Fest in den Werten, flexibel im Denken und fokussiert auf den Weg.

Flow entsteht dort, wo wir das Leben nicht kontrollieren, aber bewusst gestalten – aufmerksam, wach und innerlich bereit.

Wie wir mehr Flow erleben können

Flow ist kein Zufallsprodukt – wir können aktiv Voraussetzungen dafür schaffen:

  • Klare Ziele setzen - Wer weiß, worauf er hinarbeitet, kann sich leichter fokussieren.
  • Unmittelbares Feedback suchen - Rückmeldung hilft, sich auszurichten und dranzubleiben.
  • Eigenes Können weiterentwickeln - Flow entsteht, wenn wir wachsen – nicht wenn wir stagnieren.
  • Achtsamkeit üben - Präsenz im Moment ist die Grundlage für Flow.
  • Störungen minimieren - Flow braucht Raum – im Kopf wie im Kalender.

Flow und Resilienz: Zwei Kräfte, die sich gegenseitig stärken

Flow ist kein Ausstieg aus dem Alltag, sondern ein bewusster Einstieg ins Leben. In meiner Coachingpraxis taucht Flow häufig dort auf, wo Menschen sich auf den Weg machen – hin zu mehr Selbstwirksamkeit, innerer Klarheit und gesunder Selbstführung.

Wer seine Flow-Quellen kennt, hat einen wertvollen Zugang zu Kraft, Stabilität und innerem Gleichgewicht – besonders in fordernden Lebens- oder Arbeitsphasen.

Fazit

Flow ist mehr als ein schöner Moment.
Es ist eine Haltung – ein bewusstes Gestalten der Gegenwart, das uns tiefer mit uns selbst in Verbindung bringt.
Wer lernt, Flow-Zustände zu erkennen und zu kultivieren, gestaltet sein Leben nicht nur erfüllter, sondern auch resilienter – beruflich wie privat.

Lust, Ihren Flow zu entdecken oder neu zu entfachen?

Im Coaching arbeiten wir gemeinsam an den Rahmenbedingungen, die Flow ermöglichen – beruflich wie persönlich. Schreiben Sie mir gerne, wenn Sie Ihre Energiequellen neu entdecken wollen.

Quellen zur Vertiefung

  • Csikszentmihalyi, M. (2006/2010). Flow – Der Weg zum Glück. Freiburg: Herder Spektrum. (Original: Flow: The Psychology of Optimal Experience, 1990)
  • Peifer, C. (2012). Psychophysiological correlates of flow experience. In S. Engeser (Hrsg.), Advances in Flow Research (S. 139–143, 157–158). Springer.
  • Kaluza, G. (2023). Stressbewältigung. Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. Springer.